Im 3. Anlauf hat die Besteigung der Zugspitze für mich nun endlich geklappt. In den Jahren davor hat mir ein Virus, das Wetter und die eigene Gesundheit einen Strich durch die geplante Tour gemacht.

Nun hat es im September 2023 endlich geklappt. Ich habe in einer 2 Tagestour die Zugspitze bestiegen mit Übernachtung in der Reintalangerhütte. Wir waren eine Kleingruppe von 8 Personen und Bergführer und konnten die wunderbare und anspruchsvolle Tour bei bestem Wetter genießen und Deutschlands Gipfel zu Fuß erklimmen. Es war einfach nur genial.

Hier kommt mein kleiner Reisebericht zu dieser Tour.
Als Sächsin mit weiter Anreise nach Garmisch habe ich mir noch ein Vorprogramm gegönnt. Meine Freundin Chrissy war mit mir auf der Reise unterwegs.

Unser erster Stopp ging in Bayerns Landeshaupthaupt München. Hier gab es eine kleine Stadterkundung und eine Übernachtung im Hilton Hotel auf der Landsberger Straße. Allen München Sightseeing Touristen kann ich dieses Hotel sehr empfehlen. Direkt vor der Tür fährt die Bahn Richtung Zentrum oder auch raus aus der Stadt zum Ammersee. Ihr habt hier super luxuriöse Zimmer für günstige Preise und ein tolles Frühstück. Das Hilton ist bei Reisen nach München immer meine erste Wahl.

Wie es sich gehört, waren wir in München kurz vor dem Oktoberfest natürlich in unserem Dirndl unterwegs. Wir sind ja immer glücklich, wenn wir es mal auspacken dürfen und lassen natürlich keine Gelegenheit aus.

Der nächste Tag brachte uns in Richtung Garmisch mit Zwischenstopp am Kloster Ettal und am Eibsee.
Das Benediktiner Kloster Ettal ist wirklich einen Besuch wert. Der wunderschöne Klostergarten und die grandiose Basilika hat uns richtig beeindruckt. Wir haben uns für das erste Genießen im „Cafe 1330“ niedergelassen und erstmal die ganze Anlage auf uns wirken lassen. Im „Cafe 1330“ gibt es ausgesprochen leckeren Kuchen und man kann bei schönem Wetter draußen sitzen und einfach genießen.

Anschließend haben wir uns für einen kleinen Rundgang entschieden, sowie einen Besuch in der Basilika und einer kleinen Shoppingrunde im Klostershop. Im Shop haben wir für unseren Männer jeweils ein kleines Fass „Ettaler Helles“ gekauft. Schließlich mussten die Männer zu Hause die Kinder hüten, während wir diese wunderbare Reise unternehmen konnten.
Man kann hier vorab und auch vor Ort Führungen buchen. Für das nächste Mal werde ich dafür auch Zeit einplanen, denn ich war wirklich fasziniert von dem Kloster Ettal.
Zum Informieren vorab kann man auf der Webseite schauen:
www.kloster-ettal.de

Weiter ging es nun für uns zum Eibsee. Ich glaube, gelesen zu haben, dass der Eibsee zu Deutschlands beliebtesten Fotomotiven gehört. Die Menge der Autos und die überfüllten Parkplätze lassen darauf schließen, dass der See zumindest sehr beliebt ist. Die Parkplätze sind allerdings sehr gut ausgeschildert und auch mit Hinweisanzeige, ob frei oder eben nicht frei.
Parkgebühren muss man einplanen aber die Höhe hielt sich in Grenzen. Um das Parkchaos zu umgehen, könnte man von Grainau oder Garmisch einfach mit dem Zug zum Eibsee fahren.

Wir haben uns am Eibsee eine Umrundung gegönnt. Und die Füße für die nächsten 2 Tage zu schonen, sind wir die 7 Kilometer Wanderung in Birkenstocks gelaufen. Einen kleinen Picknick Stopp und „Badestopp“ für unsere Füße haben wir eingelegt. Für den Rest unseres Körpers war das Wasser einfach zu kalt. Während der Wanderung wurde uns klar, warum der Eibsee so beliebt ist. Er ist einfach nur traumhaft schön. Türkis blaues Wasser, traumhafte Landschaft, die Bergkulisse ringsherum. Es ist einfach nur schön, fast kitschig schön. Wieder beeindruckt, diesmal von der wunderbaren Landschaft, sind wir nach Garmisch in unser Hotel gefahren.

In Garmisch haben wir uns im Wittelsbacher Hof eingebucht. Ich hatte das Hotel ausgewählt, weil es recht nah unserem Treffpunkt für den nächsten Tag gelegen ist und dazu eine kleine Wellness Anlage hat. Mein Gedanke war, dass wir uns vor der Tour nochmal Sauna und Pool gönnen, dazu ein schönes Abendessen und zeitig ins Bett gehen. So haben wir unseren restlichen Tag auch gestaltet.

Das Hotel hat tatsächlich einen altehrwürdigen Touch. Als Reisebürotussi schnüffel ich natürlich immer in den Zimmern rum, wenn die Reiningungskräfte am Morgen unterwegs sind. Alle Zimmer sahen anders aus. Alle waren sehr individuell und stilvoll. Wir hatten ein großzügiges Zimmer mit Balkon und Blick in die Berge.

Unseren Abend haben wir wie geplant im Hotelpool und der Sauna verbracht. Die Nutzung ist für die Hotelgäste kostenfrei. Wir waren tatsächlich ganz allein im Wellness-Center des Hotels. Das war super entspannt und die beste Vorbereitung auf die uns bevorstehende Tour zur Zugspitze.
Am Morgen gab es noch ein tolles Frühstück im Hotel. Man konnte sich frische Rühreier, Spiegeleier oder Omelette bestellen. Das Frühstücksangebot ist sehr vielfältig und es hat an nichts gefehlt.
Wir haben für eine Übernachtung hier im Wittelsbacher Hof 90 Euro pro Person bezahlt. Für das tolle Angebot des Hotels war das ein geniales Schnäppchen. Gebucht habe ich natürlich bei mir im Reisebüro mit dem Reiseveranstalter FTI.

Auf geht’s zur Zugspitze. Nach 2 Tagen Vorprogramm war es nun so weit. Wir haben uns 09.30 Uhr mit unserem Bergführer getroffen und der restlichen Gruppe. Wir kannten die restlichen Teilnehmer der Tour noch nicht. Es kamen 6 Männer zu uns hinzu, die ihren jährlichen Männerurlaub machen. Die Gruppe hat sofort gepasst & wir hatten echt viel Spaß.

Nun ging es los. Vor uns lagen 20 km bis zur Reintalangerhütte, unserer Übernachtungshütte. Unser erstes Ziel war die Partnachklamm. Dies ist ein sehr beliebtes Ausflugziel in Garmisch und es macht schon Sinn frühzeitig am Einlass zur Klamm zu sein. Man zahlt hier 7,50 Euro Eintritt in die Klamm. Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Ermäßigung mit Gästekarte, Gruppe oder Behinderten Ausweis.

Ein Naturschauspiel vom Allerfeinsten wurde uns hier geboten. Rauschende Wassermaßen, beeindruckende Felsformationen, bizarre Landschaft. Ein wahres Naturerlebnis durften wir hier in dem anerkannten Naturdenkmal genießen.

Solltet Ihr einen Wanderurlaub in Garmisch planen, dann plant unbedingt die Partnachklamm mit ein. Die Klamm ist ein toller Ausgangspunkt für Wanderungen im Wettersteingebirge. Zu beachten wäre, dass es keinen Parkplatz direkt davor gibt. Die Parkmöglichkeit wäre am Skistadion. Von da aus läuft man ca. 20 Minuten bis zur Klamm.
Die Klamm ist nicht mit Rollstuhl oder Kinderwagen befahrbar.
Alle Informationen findet Ihr auf der Webseite:

www.partnachklamm-info.de

Weiter ging die Tour in Richtung Bockhütte durch die wunderbare Natur des Wettersteingebirges.
An diesem Tag hatten wir in erster Linie schöne Wanderwege durch die grünen Wälder und vor uns immer wieder Bergmassive. Es war einfach nur schön, dieser Tag in der Natur am Fuße der Fußspitze. Wir hatten alle noch viel Kraft zu quatschen und waren daher ein recht unterhaltsamer Haufen. An der Bockhütte gab es wieder ein Helles für den Großteil der Gruppe und etwas Deftiges zu futtern. Die Getränke Flaschen wurden hier nochmal aufgefüllt und es ging weiter in Richtung Reintalangerhütte.

Ab der Bockhütte sind wir nochmal ungefähr 3 Stunden bis zu unserer Übernachtungshütte Reintalangerhütte gelaufen. Die Übernachtungen in den Hütten muss man vorreservieren. In unserer Tour waren alle Reservierungen vorgenommen durch die Agentur, über die wir gebucht haben. Vor Ort haben wir dann lediglich die Kosten für die Übernachtung mit Halbpension bezahlt. Solltet Ihr im Wettersteingebirge unterwegs sein und eine Übernachtung hier einplanen, müsst Ihr also reservieren und einen Hüttenschlafsack dabeihaben. Decken und Kopfkissen sind da. Ich habe für solche Touren immer noch einen Kopfkissenbezug im Gepäck, in welchem ich zur Not alle Klamotten verstaue, um ein Kissen zu haben. Ansonsten hatte ich einen normalen Schlafsack dabei. Mir ist es immer etwas kalt in den Hütten.

Im Schlaflager liegt man tatsächlich eng an eng. Man könnte sagen, dass es gemütlich ist, wenn man in Familie da ist. Aber so, mit vielen Fremden, war es im ersten Moment etwas komisch. Aber die Hütte hat den Zweck, eine Übernachtung für Wanderer und Verpflegung zu bieten. Damit war der Zweck vollkommen erfüllt. Es liegen 8 Personen sehr eng nebeneinander. Oberdrüber nochmal 8 und im selben Schlafsaal, direkt daneben das Ganze dann nochmal. Es gibt mehrere solcher Schlaflager und noch einen Boden für die Wanderer, die auf der mitgebrachten Isomatte schlafen.

Erstaunlicherweise habe ich gut geschlafen. Ich war auf eine schlaflose Nacht vorbereitet und kann nur sagen, es war mehr als okay. Die Verpflegung in der Hütte ist alles auf Bio Basis und wirklich lecker. Man sollte bis 17 Uhr eintreffen von der Wanderung. Die Kosten für Übernachtung und Halbpension sind als Alpenvereinsmitglied etwas günstiger. Kosten für die Reintalangerhütte: 39 Euro ohne Alpenvereinsmitgliedschaft.

Am kommenden Morgen ging es kurz nach 6 Uhr los in Richtung Zugspitze. Die Trinkflasche waren befüllt und unsere nächste Rast sollte die Knorrhütte werden gegen 9 Uhr.

Im Aufgang der Sonne sind wir an der Partnach entlang gewandert bis zum imposanten Ursprung des Flusses.  Die Strecke führte uns immer weiter bergauf. Die Sonne kam langsam zwischen den Bergen hervor und wir waren irgendwie alle zusammen fasziniert von der Schönheit der Natur.

Als die Sonne komplett da war, hatten wir wieder sehr mit der Hitze zu kämpfen. Es wird extrem heiß und man braucht unbedingt einen hohen Sonnenschutz am Berg.

Gegen 9 Uhr lag tatsächlich die Knorrhütte vor uns. Die Waldgrenze hatte wir längst überschritten, so dass die Landschaft immer bizarrer wurde. An der Knorrhütte gab es eine kleine Stärkung für alle in Form von Saftschorle. Die Trinkflaschen wurden wieder befüllt, nochmal die Toilette aufgesucht und dann ging es weiter hinauf.

Ich habe hier noch ein paar Eckdaten zur Knorrhütte. Die Hütte ist natürlich auch für Übernachtungen gedacht und die letzte Hütte vor dem Gipfel. In den Beschreibungen liest man immer „eine allgemein zugängliche und bewirtschaftete Hütte“.  Die Knorrhütte im Wettersteingebirge steht an der Schwelle des Zugspitzplatts südwestlich unterhalb des Brunntalkopfes Auch hier solltet Ihr eine Vorreservierung. Auf der Webseite könnt Ihr Euch informieren.

www.knorrhuette.de

Nach unserer Stärkung ging es weiter. Natürlich immer weiter bergan durch bizarre Landschaft, klare Luft, Bergkulisse. Unsere letzte kleine Rast haben wir eingelegt vor dem Geröllfeld und dem letzten Anstieg. Hier hatte jeder noch einmal die Gelegenheit in sich zu gehen und mit sich selbst auszumachen, ob der letzte Anstieg drin ist, ob die Kraft reicht und ob man keine Angst hat.
Ich glaube, wir saßen schon ca. 45 Minuten hier an dem Punkt und haben die kleinen Punkte in der Felswand beobachtet, die wir nach oben geklettert sind. Es ist tatsächlich nicht ganz Ohne. Die letzten 300 Höhenmeter erfordern schon Nerven, Schwindelfreiheit und Kraft. An dem Punkt hat man allerdings auch die Möglichkeit mit der Seilbahn hinauszufahren und wenn man sich nicht sicher ist, sollte man das auch tun. Es gibt unterwegs keine Möglichkeit mehr umzudrehen. In unserer Gruppe hat Einer die Bahn gewählt wegen Magenprobleme und der Rest wollten den Aufstieg angehen.

Es geht durch ein Geröllfeld bergauf. Die ersten Meter hatte ich das Gefühl, man geht einen Schritt und rutscht diesen direkt wieder runter. Unser Bergführer hat uns an der Stelle noch ein paar Tricks gezeigt, damit genau das nicht passiert. Nach dem Geröll geht der einfache Klettersteig los. Wir hatten keine Sicherungen dabei. Es reicht tatsächlich sich gut festzuhalten und sich zu konzentrieren.
Tatsächlich hatte ich unterwegs immer mal den Gedanken, ob ich mir das wirklich antun muss. Aber am Ende war es einfach nur eine Wahnsinns Erfahrung und total genial.

Nach Klettersteig, Geröllfeld und einigen recht schmalen Graten waren wir am frühen Nachmittag oben auf der Zugspitze. Menschenmassen sind hier oben unterwegs. Zum Teil zu Fuß, wie wir, aber zum Großteil natürlich mit der Zugspitzbahn nach oben gefahren, um Deutschlands Gipfel zu besuchen. Das Gipfelkreuz steht etwas abseits und muss nochmal über einen Klettersteig erklommen werden. Wir haben das Erlebnis weggelassen, denn eine ca. 50 Meter lange Warteschlange stand hier an.

Der Blick auf das Schuhwerk der Anstehenden hatte mir etwas zu Denken gegeben. Nach den Erfahrungen der letzten 90 Minuten am Klettersteig konnte ich nur den Kopf schütteln über die Leichtsinnigkeit der Touristen für ein Foto am Gipfelkreuz.
Wir haben uns nicht angestellt, sondern haben uns für eine Stärkung in Form von Kaiserschmarren und Aperol Spritz entschieden. Dies war die beste Idee.

Bergab gib es für uns mit der Seilbahn zum Eibsee und von da aus mit dem Zug nach Grainau, hier umsteigen und zurück nach Garmisch.
Die Verbindungen sind super einfach und ihr könnt mit dem Ticket der Seilbahn den Zug mit nutzen.

Unter dieser Webseite findet Ihr alle Infos zu den Seilbahnen und Zugverbindungen.

www.zugspitze.de

Mein Packliste für die 2 Tages Tour

Ich hatte für die 2tägige Tour einen Wanderrucksack mit folgendem Inhalt dabei und folgende Bekleidung an:

  • lange Wanderhose mit Zip-off zur Umwandlung in eine Kurze Hose & Wanderstiefel
  • 1 Paar Kompressions-Socken
  • 2 T-Shirts (eins hing immer mal am Rucksack zum Trocknen) & 2 x Unterhosen
  • 1 Softshelljacke & 1 Langarmshirt
  • 1 x lange Skiunterwäsche für die Nacht & dicke Socken & FlipFlops
  • 1 kleines Handtuch, 1 Waschlappen, 1 kleines Stück Seife, Zahnputztabletten, kleine Zahnbürste, Sonnencreme, getönte Tagescreme, Mascara, Lippenpflegestift
  • Ladekabel, kleine Powerbank, Sonnenbrille, Basecap
  • Schlafsack, Kopfkissenbezug
  • Hilfe Box, Trekkingstöcke

Aussicht auf 2024

Hier zeige ich Euch unsere Wanderreise mit „Die Bergführer“ aus Garmisch.
Für 2024 habe wir die Saisonabschlusstour geplant als Kleingruppenreise. Das Beste kommt jetzt: wir haben hier 8 Plätze reserviert und derzeit 6 Plätze frei.
Die Tour wird diesmal 3 Hüttenübernachtungen haben. Wir werden eine Fahrgemeinschaft ab Mittelsachen für Euch anbieten und die Vorübernachtung in Garmisch planen. Rückfragen und Buchungen könnt Ihr mir sehr gerne senden. Hier wird es wieder das selbige Prinzip sein. Der Bergführer begleitet und führt uns. Die Hütten werden vor Ort bezahlt. Wir werden die ermäßigten Preise nutzen können, da wir die Mitgliedschaft im Alpenverein haben.

Wir freuen uns auf Mitwanderer!