Meine 10. Klasse Klassenfahrt nach Hamburg mit dem Heide Park Soltau

Vom 19.07.2021 bis zum 22.07.2021 bin ich, Nia Kaufmann mit meinem Jahrgang Klasse 10 nach Hamburg gereist, um dort meine/unsere Abschlussfahrt zu verbringen. Nach vielem hin und her, Unsicherheiten wegen Corona Maßnahmen und Angst dass uns der Virus doch einen Strich durch die Rechnung macht, war das Glück am Ende doch auf unserer Seite und nach einer Menge Elternabenden und Schreiben mit dem Hotel, stand unserer Fahrt nach Hamburg schließlich nichts mehr im Weg. Gebucht haben wir unsere Reise im sonnenklar.tv Reisebüro in Frankenberg, also quasi bei meiner Mutti @reisebuerotussi und bei dem Veranstalter „EVR Reisen“ aus Chemnitz. 

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Am Montag hatte das langersehnte Warten endlich eine Ende. Zunächst ging es für uns erstmal in die Schule zum Corona Testen, bei dem glücklicherweise Jede oder Jeder mit einem negativem Ergebnis raus ging. Um 8 Uhr setzten wir uns dann mit unserem Doppeldecker Bus in Bewegung und es ging los Richtung Hamburg. Aller zwei Stunden legte unser Busfahrer Pausen an Raststätten ein. Auf der Fahrt herrschte bei allen gute Stimmung, wir hörten Musik, sangen und manche spielten Karten. Für uns war im Bus zu beachten, dass es in Sachsen keine Maskenpflicht auf unseren Sitzplätzen gab, sobald wir unser Bundesland verlassen hatten, allerdings schon. Also mussten wir speziell in Hamburg und Umgebung darauf achten, dass wir auch im Bus unsere Masken aufbehielten. 

Die Busfahrt zog sich über acht Stunden durch mehrere Staus, weshalb wir bei unserer Ankunft alle ziemlich erschöpft waren. Am späten Nachmittag wartete noch eine Stadtrundfahrt auf uns. Davor haben wir uns allerdings nochmal ordentlich die Beine an den Landungsbrücken vertreten. Wir konnten eine viele Schiffe ab- und anlegen sehen und ein bisschen am Wasser entlang schlendern und einen Blick auf die kleinen Läden und Stände werfen. 

Im Anschluss führte uns die Stadtrundfahrt hauptsächlich durch das Zentrum von Hamburg und durch die neu erbaute Hafenstadt oder auch genannt „Hafencity“. Dieses Bauprojekt ist aktuell eines der größten innerstädtischen Stadtentwicklungsprojekte in Europa. Bis Anfang der 2030er – Jahre soll dieses Areal von bis zu 120.000 Menschen belebt werden, sei es durch neue Hotels für Touristen und Kunden, durch neue Arbeitsplätze oder Wohneinheiten. Wir bekamen auch die Möglichkeit bei der Stadtrundfahrt einmal auszusteigen und uns die Sankt Michaelis Kirche anzusehen. Diese auch als Michel bekannte Kirche stellt seit langem das Wahrzeichen der Hansestadt dar und gilt als bekanntester Kirchenbau in Hamburg. Zu dem ist sie die bedeutendste Barockkirche in Norddeutschland. Für einige berühmte Persönlichkeiten fanden hier Trauerfeiern statt, wie zB für unseren Altkanzler Hellmut Schmidt.

Nach dem schließlich auch die Stadtrundfahrt ein Ende genommen hatte, ging es gegen Abend für uns dann in unser a&o Hostel in Hamburg City. Kleiner Fakt am Rande: Vor Ort konnten wir nachlesen, dass dieses Hostel früher mal ein Konzentrationslager war. Davon gab es natürlich keine sichtbaren Erinnerungen an diese schreckliche Zeit. Das Hostel ist sauber und renoviert gewesen, mit viel Leben und jungen Menschen gefüllt und war auch optimal für größere Gruppen wie unsere geeignet. 

Noch bevor wir unser Gepäck aufs Zimmer bringen konnten, ging es für uns erstmal zum Abendessen, da wir schon relativ spät dran waren. Der Speiseraum bot uns genug Platz um während des Essens, unser Gepäck gut zu verstauen. Zum Abendessen gab es die Wahl zwischen einem Nudelgericht und einem Reisgericht. Zu dem gab es Salat den man sich selbst zusammenstellen konnte, Brot, Joghurt und Obst. Veganer und Vegetarier fanden auch was Gutes zu essen. Auch am Buffet wurde auf die Hygienemaßnahmen stets geachtet. Uns wurden Handschuhe zur Verfügung gestellt zur Selbstbedienung am Buffet und es herrschte Maskenpflicht im gesamten Hotel außer beim Essen am Tisch und in den Zimmern. 

Das Hostel bietet eine Bettenverteilung von Einzelzimmer bis Achterzimmer, mit großen Fenstern und wenn man Glück hatte und ein Zimmer in Richtung Straße bekam, dann hatte man sogar einen tollen Ausblick. Unser erster Tag neigte sich nun dem Ende zu und somit bezogen wir an dem Abend nur noch unsere Betten und spielten Abends in unserem Zimmer noch Karten bevor wir schließlich schlafen gingen. 

Auf in den Heide Park Soltau – Achterbahnen Spaß ohne Ende

Am nächsten Tag stand Heidepark Soltau auf dem Programm, weshalb wir uns beim Frühstück gut bedient hatten um uns mit viel Energie auf die Attraktionen im Park vorzubereiten. Halb 9 war Abfahrt in Richtung Soltau und nach einer knappen Stunde erreichten wir unser Ziel. Glücklicherweise mussten wir nicht so lange am Einlass anstehen wie wir zunächst dachten. Wichtig war das man Vor Ort seinen negativen Corona Schnelltest vorweisen konnte, was wir alle konnten, wodurch uns schnell der Eintritt gewehrt wurde. Im Park herrschte keine Maskenpflicht außer in Warteschlangen, in Achterbahnen ect, sowie in Restaurants und auf Toiletten. Der Heidepark ist kaum zu vergleichen mit Belantis. Wer aus Sachsen kommt kennt unseren Freizeitpark in Leipzig bestimmt. Solltet ihr allerdings auf große Achterbahnen und jede Menge Adrenalin stehen, da lohnt sich ein Besuch im Heidepark definitiv, denn der ist nochmal ein ganzes Stück größer als unser Belantis. 

Zum Beispiel befindet sich dort die Achterbahn „Colossos“, die höchste und schnellste Holzachterbahn Europas. Auch mit Essen wird man gut versorgt, durch mehrere Imbisse, Restaurants und Stände. Außerdem ist für ausreichend Schatten gesorgt und das nicht nur auf den Wegen, sondern auch in den Warteschlangen. Für uns alle war das ein ereignisreicher Tag, den wir nach den vielen Lockdowns, mal wieder in vollen Zügen genossen haben. 

Gegen 16:30 haben wir dann den Heimweg angetreten. Auf der Fahrt waren alle sichtlich erschöpft und es herrschte eine Totenstille im Bus, weil alle innerhalb von wenigen Minuten Fahrt, eingeschlafen sind. Im Hostel angekommen gab es gegen 18:30 Abendessen, dieses mal stand auf dem Speiseplan Nudeln mit Gemüse und Lachs oder Rouladen. Den restlichen Abend ließen wir gemütlich auf der Dachterrasse des Hostels ausklingen, bevor wir um 22 Uhr alle auf unseren Zimmern, pünktlich zur Nachtruhe verschwanden. 

Der dritte Tag war gleichzeitig auch schon unser letzter richtiger Tag, an dem wir etwas unternommen haben. Mittwoch hat sich unsere Truppe gespaltet. Ein Großteil unseres Jahrgangs verbrachte den Tag im Hamburger Schwarzlicht Viertel und spielte dort Minigolf und am Vormittag gab es für sie noch eine Hafenrundfahrt. Die verbliebenen Leute fuhren mit den Bus an die Nordsee, in den Kurort Büsum, wo sie eine Wattwanderung und eine Stunde Stand Up Paddling auf sie zukamen. Ich nahm an dem Büsum Ausflug Teil, weil ich die Nordsee als Abwechslung von der Stadt als eine gute Idee empfand. 

Nach dem Frühstück teilten wir uns also auf, die Nordsee Truppe nahm unseren Reisebus, während die anderen sich den Weg in die Stadt mit der U-Bahn selbst suchten. 

Gegen 10:45 erreichten wir Büsum, nach 90 Minuten  Fahrt. Um von unserem Parkplatz die Familienlagune zu erreichen, wo das SUP auf uns wartete, mussten wir  noch 15 min zu Fuß laufen und nochmal 10 min mit einem kleinem Shuttle Zug fahren. 

Es war kein richtiger Zug, er fuhr auf einem abgelegenem Weg und hatte drei Wagons für Passagiere, aber es gab keine Schienen, deshalb weiß ich nicht mal wie man dieses Transportmittel bezeichnen könnte. Auf jeden Fall hat es uns sicher an unser Ziel gebracht. Als wir endlich an der Familienlagune ankamen, ging es für uns direkt zu den Umkleiden und nach einer kurzen Einweisung durften wir auch schon, ohne langes Warten, auf dem Binnensee los paddeln. Man musste erstmal weit genug ins Wasser gehen, damit die Nase an den Bords nicht kaputt geht. Zu Beginn hockten wir erstmal alle auf unseren Bords und versuchten herauszufinden wie man am besten lenkt und vorwärts kommt. Es sah schon ziemlich chaotisch aus, vor allem als die Ersten den Mut gefasst hatten und versuchten sich hinzustellen. Durch den Wind der an dem Tag außerdem in Büsum herrschte, waren wir alle etwas wackelig auf den Beinen und fielen entweder direkt ins Wasser oder setzen uns nach wenigen Sekunden gleich wieder auf unser Bord. Als wir dann alle einmal im Wasser waren und auch erstaunlicherweise festgestellt hatten, dass es nicht so kalt ist wie angenommen, ging relativ schnell die Ernsthaftigkeit in der Sache verloren, da wir zum Ende hin einfach alle von allein ins Wasser gesungen sind und gebadet haben oder uns von den Bords gegenseitig runter gerammt oder geschubst haben. Es klingt vielleicht etwas brutaler als es sollte, aber ihr könnt mir glauben, es war sehr lustig. Nach einer Stunde war unsere Zeit abgelaufen und wir mussten uns umziehen gehen, den Sand abwaschen und die Bords abgeben. Im Anschluss hatten wir 2 Stunden Freizeit die wir für Mittagessen und den Weg zum Hauptstrand nutzten. Für mich gab es zum Mittag einen sehr leckeren und großen Hamburger. Für die Leute die gerne Fisch essen, gab es selbstverständlich auch ein großes Angebt an Essen. 

Wir planten eine halbe Stunde für unseren Weg zum Strand ein, also liefen wir 13:15 los und waren am Ende sogar eine viertel Stunde eher da. Auf dem Weg konnten wir schon beobachten wie das Wasser immer mehr zurück ging und die ersten Leute ihren Spaziergang im Watt begannen. 

14:00 ging unsere Wattwanderung mit Führung los. Unsere Führerin war sehr nett und hatte jede Menge Wissen über das Watt und die Tiere die da leben. Unter anderem hatte Sie mit einer Heugabel der Watt an einer Stelle für uns ausgehöhlt und fischte einen schwarzen Wattwurm raus. Sie erklärte uns, dass man an der dunklen Farbe erkennt, dass er schon alt ist, da sich die Hautfarbe der Türme im Alter verdunkelt. Wir durften ihn alle mal anfassen bevor sie in wieder ins Watt legte und ihn wieder einbuddelte. Außerdem zeigte Sie uns graue Flecken im Watt und sagt, wir sollen mal solche Löcher suchen und raus holen was darin ist. Einer nach dem anderen holte Muscheln aus diesen grauen Flecken raus. Die Frau wollte uns zeigen wie die grauen Flecken entstehen, nahm die Muscheln und warf sie auf den Wattboden. Nach einer kurzen Wartezeit konnten wir beobachten wie die Muscheln einen Arm heraus holten und sich langsam, Schritt für Schritt wieder ins Watt einbuddelten. 

Dadurch dass der Wattboden nach unten hin dunkler wird, entstanden die grauen Flecken oben, weil die Muscheln beim buddeln, die unteren Schichten auf wirbelten. Außerdem machte Sie mit uns Experimente um uns zu zeigen wie wichtig es ist, sich auf einem Wattspaziergang gut vorzubereiten und auszustatten. Sie erzählte uns eine Geschichte von einem Mann der Fotograf war und bei Ebbe hinaus lief um Bilder zu machen und mit einem Mal setzte ein dichter Nebel ein und er verlor die Orientierung. Irgendwann setzte die Flut ein und er hatte weder einen Kompass noch eine Taschenlampe, und so benutzte er seine Handytaschenlampe um Lichtzeichen zu senden. Und wer hat es gesehen? Ein Ehepaar, dass sich zu Hause gerade die Web Cams von Büsum ansah. Die wurden skeptisch, wegen den schwachen Lichts was man durch den Nebel scheinen sehen konnte und meldeten es. Der Mann konnte zum Glück noch rechtzeitig gerettet werden. Unser Experiment, was die Frau an fünf Schülern versuchte, lief wie folgt ab: Die fünf Schülern sollten sich in eine Reihe, nebeneinander stellen, mit geschlossenen Augen und ausgestreckten Armen nach vorne. Die Frau gab dann jeden einzeln einen kleinen Schubs und sagt, sie sollen einfach geradeaus laufen, bis die Frau stop ruft und wir anderen durften kleinen Ton von uns geben. Der Sinn des Experimentes war es, zu zeigen, dass man im Watt, wenn man nichts sieht, keine Orientierung mehr hat, was man auch gut an einigen der fünf Schülern erkennen konnte. Während es nur eine schaffte halbwegs geradeaus zu laufen, bogen die restlichen Schüler alle nach rechts ab. Als die Frau Stop rief und die Fünf zurückkamen, erklärten sie, der Wind habe sie nach rechts gedrängt. Vier von Fünf Leuten hätten also bei Nebel, im Watt, nicht überlebt. Am Ende der Wattwanderung hat der Ehemann der Frau uns noch eine ganze Menge Krabben und Krebse aus dem Wasser gefischt, bevor wir schließlich den Rückweg antraten. Im Anschluss hatten wir noch eine Stunde Freizeit, die wir damit verbrachten, ein bisschen durch die Stadt zu schlendern und in ein paar Läden zu stöbern. Büsum hat eine sehr gemütliche Innenstadt und einen schönen kleinen Hafen, genauso wie eine lange Strandpromenade. Gegen 17 Uhr haben wir uns alle wieder beim Bus getroffen und setzten uns wieder in Bewegung Richtung Hamburg. Zurück im Hostel gab es erstmal Abendessen und dann hatten wir noch eine Stunde Zeit um uns frisch zumachen, bevor wir noch spontan für eine abendliche Hafenrundfahrt in die Stadt gefahren sind. Bei einem herrlich schönem Sonnenuntergang sind wir losgefahren und kamen bei dunklem Abendhimmel und leuchtenden Häusern, wieder im Hafen an. Unsere Rundfahrt hat uns durch die Speicherstadt, an Containerschiffen vorbei und unser Captain war sehr gut drauf und konnte uns viel über den Hafen erzählen. Nach zwei Stunden war die Fahrt vorbei und wir machten uns mit der U-Bahn wieder auf den Weg zum Hostel. 23:45 waren wir zurück und sind relativ schnell ins Bett gefallen, weil alle geschafft vom Tag waren.

Der 4. Tag war dann auch schon der Tag der Abfahrt. Früh wurden noch die letzten Sachen zusammen gepackt und beim Frühstück Kraft für die lange Fahrt getankt, dann wurde das Gepäck verstaut und wir traten schließlich den Heimweg an. Die Rückfahrt verlief besser als die Hinfahrt, wir sparten uns 2 Stunden durch weniger Stau und kamen nach 6 Stunden an der Schule. Das Wiedersehen mit den Eltern war herzlich, als hätte man sich 4 Monate nicht gesehen, dabei waren es nur 4 Tage. Diese Tage haben sich aber definitiv gelohnt, sie waren bepackt mit jeder menge Spaß, Erlebnissen und neuen Erinnerungen. Die Zeit hat uns als Jahrgang noch mehr zusammen geschweißt und jetzt können wir alle gemeinsam in die 11. Klasse starten.